Ausstellung, Juni 2014

Alois Galehr hortet Materialien, die sich auf dem Weg zur Mülldeponie befinden, um sie dann in neuen und unerwarteten Zusammenhängen wieder auftauchen zu lassen.

Um jederzeit aus dem Vollen schöpfen zu können, sammle ich seit Jahren Kartonschachteln, wie man sie zu Hauf an den Ausgangsbereichen diverser Geschäfte sehen kann. Um sie dann möglichst platzsparend in meinen Kellerräumen lagern zu können filetiere ich sie alsbald mit einem Stanley.
8 bis 12 Schnitte meist und die Schachtel liegt fünf geteilt, wie überfahren platt vor mir (das Bild eines Metzgers zwingt sich mir manchmal auf). Sortieren und stapeln als nächsten Schritt und dabei immer einige cm Respektabstand vom Fußboden einhaltend, wegen eines möglichen Aqua Alta. Ausgediente Stühle, Holzbalken und Ähnliches ergeben dann einerseits einen effizienten Hochwasserschutz und andererseits entstehen durch das Aufschichten bis an die Kellerdecke bereits Skulpturen, recht spröde, aber die wesentlichen Merkmale einer solchen in sich tragend. Auf Grund dieser Tatsache stellt sich mir oft die Frage inwieweit ich diese Hortungen später überarbeiten, oder sie im jeweiligen Istzustand belassen werde. Jedenfalls werde ich in einer Art Gegenüberstellung solcher mit bereits bekannteren und genau geschaffenen Objekten den Besucher konfrontieren. Jeder Betrachter kann für sich selbst entscheiden wie er das sieht. Ich wünsche mir keine Nachsicht sondern Nahsicht auf die Nuancen dieser spröden Gebilde.

Out of Context
Weitere Lagerbestände sind aufgerollte, großflächige Werbeplakate aus den 90iger Jahren (Ankünder), die in Kartonhülsen eingelagert wurden und seit Jahren auf die Weiterverarbeitung warten. Einige bereits vor Jahren entstandene zu Collagen umgewandelte Bilder, jeglicher früheren Werbebotschaften enthoben, werden zu sehen sein.

Hausgemacht
6 Bananenschachteln dienen als Schutzummantelung für fragil gearbeitete Objekte aus Asphalt. Thematisiert wird dabei den stetig wachsenden Straßenverkehr und dessen Herkunft (Verursacher). Entstehungsprozess: Stehe da an einer dieser Schauplätzen des Rollens wie Kassel, London, Bürs usw. 3 bis 4 Minuten genügen um eine stattliche Anzahl an Autokennzeichen zu notieren. Später im Atelier werden diese Daten in Form eines Kreuzes weiß auf schwarz auf Asphaltbrocken aufgemalt. Da es sich dabei um keine wissenschaftliche Arbeit handelt, sondern ganz einfach um meiner inneren Befindlichkeit Ausdruck zu verleihen ist auch die Erkenntnis dieser Arbeit mit einem Wort gesagt. Hausgemacht.

Buntsäulen
Was sind Bücher deren Textblöcke entfernt und stattdessen mit Wellkarton aufgefüllt wurden? Nichtbücher? Reduziert auf ihr äußeres Erscheinungsbild, formiert zu einem Turm oder anderen Ausformungen dürfen sie nun Farbe bekennen. Die entnommenen Textblöcke dienen schon mal als Sockel, deren Inhalt, sei er noch so tragend, tragen darf. Gleichwertig, abgesehen von ihrer Größe wird die Aufmerksamkeit auf die Einbände aus Leinen gelenkt. Die Bedeutung verkehrt sich ins Gegenteil. Seitlich und von vorne wirkt eine dominante Farbigkeit, während sich beim Anblick der Buchrücken der gewohnte Blick wie ins Bücherregal mit all den Titeln und Autoren einschleicht.

Linolschnitt (O.T.)
In Folge meiner langjährigen Beschäftigung mit dem Material Karton und den daraus entstandenen Skulpturen, schuf ich eine Reihe von Linolschnitten. Die Welle als das vielleicht wichtigste und auffälligste Element des Wellkartons wurde so zu meinem zentralen Thema meiner drucktechnischen Arbeiten. 



Alois Galehr

kunst aus dem depot

Alois Galehr Ausstellung, Juni 2014 Alois Galehr hortet Materialien, die sich auf dem Weg zur Mülldeponie befinden, um sie dann in neuen …

Alois Galehr Ausstellung Alois Galehr zeigt einen Einblick in eine spannende Werkschau der letzten Jahre. Wellkarton, an sich ein Durchgangsprodukt und ursprünglich …

Einzelausstellung in der Villa Claudia im September 2009.

transfer der lichtsteine Vaduz – Dezember 2001
 Ob diese Beleuchtungskörper vor ihrem Einsatz im Rathaus Vaduz bereits einen größeren Transfer hinter sich …

Ausstellung

Alois Galehr hortet Materialien, die sich auf dem Weg zur Mülldeponie befinden, um sie dann in neuen und unerwarteten Zusammenhängen wieder auftauchen zu lassen.

Vernissage, Sonntag, 15. Juni 2014, 10 Uhr

Es spricht: Karlheinz Pichler

Artenne, Nenzing, www.artenne.at

Dauer der Ausstellung 15. Juni – 13. Juli 2014

Öffnungszeiten Do 17–19 Uhr und So 14 – 18 Uhr und

bei Voranmeldungen und Veranstaltungen

Um jederzeit aus dem Vollen schöpfen zu können, sammle ich seit Jahren Kartonschachteln, wie man sie zu Hauf an den Ausgangsbereichen diverser Geschäfte sehen kann. Um sie dann möglichst platzsparend in meinen Kellerräumen lagern zu können filetiere ich sie alsbald mit einem Stanley.
8 bis 12 Schnitte meist und die Schachtel liegt fünf geteilt, wie überfahren platt vor mir (das Bild eines Metzgers zwingt sich mir manchmal auf). Sortieren und stapeln als nächsten Schritt und dabei immer einige cm Respektabstand vom Fußboden einhaltend, wegen eines möglichen Aqua Alta. Ausgediente Stühle, Holzbalken und Ähnliches ergeben dann einerseits einen effizienten Hochwasserschutz und andererseits entstehen durch das Aufschichten bis an die Kellerdecke bereits Skulpturen, recht spröde, aber die wesentlichen Merkmale einer solchen in sich tragend. Auf Grund dieser Tatsache stellt sich mir oft die Frage inwieweit ich diese Hortungen später überarbeiten, oder sie im jeweiligen Istzustand belassen werde. Jedenfalls werde ich in einer Art Gegenüberstellung solcher mit bereits bekannteren und genau geschaffenen Objekten den Besucher konfrontieren. Jeder Betrachter kann für sich selbst entscheiden wie er das sieht. Ich wünsche mir keine Nachsicht sondern Nahsicht auf die Nuancen dieser spröden Gebilde.

Out of Context
Weitere Lagerbestände sind aufgerollte, großflächige Werbeplakate aus den 90iger Jahren (Ankünder), die in Kartonhülsen eingelagert wurden und seit Jahren auf die Weiterverarbeitung warten. Einige bereits vor Jahren entstandene zu Collagen umgewandelte Bilder, jeglicher früheren Werbebotschaften enthoben, werden zu sehen sein.

Hausgemacht
6 Bananenschachteln dienen als Schutzummantelung für fragil gearbeitete Objekte aus Asphalt. Thematisiert wird dabei den stetig wachsenden Straßenverkehr und dessen Herkunft (Verursacher). Entstehungsprozess: Stehe da an einer dieser Schauplätzen des Rollens wie Kassel, London, Bürs usw. 3 bis 4 Minuten genügen um eine stattliche Anzahl an Autokennzeichen zu notieren. Später im Atelier werden diese Daten in Form eines Kreuzes weiß auf schwarz auf Asphaltbrocken aufgemalt. Da es sich dabei um keine wissenschaftliche Arbeit handelt, sondern ganz einfach um meiner inneren Befindlichkeit Ausdruck zu verleihen ist auch die Erkenntnis dieser Arbeit mit einem Wort gesagt. Hausgemacht.

Buntsäulen
Was sind Bücher deren Textblöcke entfernt und stattdessen mit Wellkarton aufgefüllt wurden? Nichtbücher? Reduziert auf ihr äußeres Erscheinungsbild, formiert zu einem Turm oder anderen Ausformungen dürfen sie nun Farbe bekennen. Die entnommenen Textblöcke dienen schon mal als Sockel, deren Inhalt, sei er noch so tragend, tragen darf. Gleichwertig, abgesehen von ihrer Größe wird die Aufmerksamkeit auf die Einbände aus Leinen gelenkt. Die Bedeutung verkehrt sich ins Gegenteil. Seitlich und von vorne wirkt eine dominante Farbigkeit, während sich beim Anblick der Buchrücken der gewohnte Blick wie ins Bücherregal mit all den Titeln und Autoren einschleicht.

Linolschnitt (O.T.)
In Folge meiner langjährigen Beschäftigung mit dem Material Karton und den daraus entstandenen Skulpturen, schuf ich eine Reihe von Linolschnitten. Die Welle als das vielleicht wichtigste und auffälligste Element des Wellkartons wurde so zu meinem zentralen Thema meiner drucktechnischen Arbeiten. 



Alois Galehr

kunst aus dem depot

Alois Galehr Ausstellung, Juni 2014 Alois Galehr hortet Materialien, die sich auf dem Weg zur Mülldeponie befinden, um sie dann in neuen …

Alois Galehr Ausstellung Alois Galehr zeigt einen Einblick in eine spannende Werkschau der letzten Jahre. Wellkarton, an sich ein Durchgangsprodukt und ursprünglich …

Einzelausstellung in der Villa Claudia im September 2009.

transfer der lichtsteine Vaduz – Dezember 2001
 Ob diese Beleuchtungskörper vor ihrem Einsatz im Rathaus Vaduz bereits einen größeren Transfer hinter sich …